| … auf der  offiziellen Seite des Poesiealbums, der Autoren-Lyrikreihe in Heftform.
 Auf den folgenden Seiten ist eine Übersicht zu der  einzigartigen und umfangreichsten deutschsprachigen Lyrik-Reihe1 
  zu finden. 1967 in der DDR während einer internationalen Lyrik-Welle gegründet2, besteht sie auch nach 
  mehr als  
    
  50 Jahren (einige Glückwünsche der Presse aus diesem Anlaß
  
  hier) unverändert weiter und erreichte schon mit Ausgabe 350 
   
   
   
  eine beeindruckende 
  Marke.
 Der Sinn der Reihe war von Anbeginn und ist es noch heute, mit jedem Heft ein weiteres Blatt 
  einem virtuellen Album der 
  Poesie hinzuzufügen, das in gleichschmaler Form bei günstigem Preis 
  anspruchsvolle deutsche wie internationale Lyrik dem Lese-Publikum nahe bringt. 
  Das mitwachsende ›Autoren-Verzeichnis‹ 
  ergibt – mit Schließen der politisch verursachten Lücken ( —>
  Die 
  Verhinderten) sowie der Aufarbeitung nationalsozialistischen 
  Unrechts (—>
  Die 
  Verfemten)  – allmählich ein »Who-is-who« der wichtigsten Lyriker 
  unserer Zeit, wie das Oesterreich in der
  
  Rhein-Neckar-Zeitung anerkennend bemerkt. 
  Das universelle Alleinstellungsmerkmal dieser Reihe (gegenüber anderen 
  deutschen Lyrikzeitschriften8 sowie u.U. auch älteren ausländischen 
  Reihen9 ) ist, daß jedes Poesiealbum  einen Überblick über das (bis Redaktionsschluß zur Verfügung gestandene) Werk des jeweiligen Autors 
  gibt. 
  Ungeschriebenes Gesetz war und ist (mit einer politisch motivierten Ausnahme), daß jeder 
  Dichter nur ein Heft erhält.3 Die Kunst dieser Auswahlen 
  ist es, sie treffend zum Oeuvre des Poeten zu gestalten, so daß die Leser einen verläßlichen 
  Eindruck zu Anliegen, Art und Charakter der jeweiligen Dichtung erhalten. Quellenangaben ermöglichen 
  eine weitergehende Vertiefung; somit wirkt das Poesiealbum 
  neben dem unterhaltsamen und bildenden Aspekt für die Leser auch als Werbung für das 
  Gesamtwerk des vorgestellten Lyrikers. Arnold und Korte benutzten die »resonanzreiche, viele neue Talente 
  präsentierende Lyrikreihe« als eine Quelle ihres DDR-Lyrik-Kompendiums. 
  Schütt würdigt im ND den Charakter der Lyrikreihe:
  »Zu den Reizkräften der Sammlung ›Poesiealbum‹ gehörte stets auch, daß 
  das immense Licht der Dichter-Meisterlichkeiten in dieser Reihe vielfach 
  leuchtete, aber es strahlte nie bloß für sich selbst. Es erhellte ganz 
  selbstverständlich alle Landschaften des Lyrischen, die bekannten Wege wie die 
  Nischen, die Hauptstraßen der poetischen Kontinente wie die scheu und neu 
  angelegten Wege zum jeweils eigenständigen Werk. Vorbild und Nachwuchs, Größe 
  und Versuch bildeten stets ein Feld bewegender Spannungen. Der Stattlichkeit 
  war regelmäßig eine frei sich übende Werkstattlichkeit beigesellt, also: Der 
  bedeutende Name und der weniger bekannte Autor traten im Wechsel auf«. 
  Dreiocker hat anläßlich des 300sten Heftes der Reihe in einer hier hörbaren Radio-Sendung ›Lyrik für alle – 45 Jahre Poesiealbum‹ 
  (25' – wegen der Dateigröße 60 MB evtl. verzögerter Start) einen Exkurs zur Bedeutung und Geschichte des Poesiealbums  zusammengestellt. 
  Einen anderen Blick von Außen auf das Poesiealbum (wenn auch tlw. unter 
  Verwendung einiger Fakten unserer Internet-Seiten) hat Hartmut Lindner auf
  
  planetlyrik festgehalten und auch 
  auf den Seiten
  
  Über den Kastanien schreibt Claudia 
  Meerbach einen freundlichen Kommentar zum DDR-Poesiealbum nebst seiner 
  aktuellen Fortsetzung.    
      _____________1  Soweit unsere Recherchen ergeben haben; weltweit dürfte das 
      amerikanische ›Poetry Magazin‹ (gegr. 1912) die älteste (und noch aktive) 
      Poesie-Reihe sein, die allerdings ähnlich der deutschen Reihe ›Das 
      Gedicht‹ einem anderen Konzept frönt.
 
 2  Wenig wahrscheinlich als Gründungs-argument für das Poesiealbum wäre eine 
  Ersatzkampagne zur Verklärung von Problemen der DDR-Mangelwirtschaft, in einem Bonmot 
  von Kohlhaase festgehalten: »Es gibt wenig Kartoffeln, wir werden große 
  Lyrikdebatten haben« [Zeitmagazin 7/2012], nicht nur, weil es zumindest 
  Kohl, Karnickel und Kartoffeln immer gab – wenn auch u.U. nur als »Bückware« 
      im öffentlichen Handel (wozu tlw. auch das Poesiealbum selbst zählte) oder 
      stabil im »privaten Versorgungssektor«.
 
 3  Das bei entsprechendem Bedarf mit ergänztem/verändertem Inhalt nochmals erscheinen 
  kann, wie es der jetzige Editor der Reihe eingeführt hat, wenn sich das Werk 
  des Autors über die Jahre wesentlich verändert und erweitert hat.
 
 4  "Einheits-DUDEN" 19./20. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig und Brockhaus-Verlag, 
  Wiesbaden 1991
 
 5  Dichtung unserer Zeit – Limes Verlag Wiesbaden 1955-1961 bzw.
 Antwortet uns! – Verlag Volk & Welt Berlin 1956-1962
 
 6 vermehrt durch 2 Hefte zur lesestarken Sommer-Urlaubs- und 
      Winter-Weihnachtszeit, die für die Abonnenten als Bonushefte kostenlos 
      sind.
 
 7 Ergänzt wurden lediglich ein heutzutage erforderliches ausführliches 
      Impressum und ein Inhaltsverzeichnis sowie die früher unbenutzte 
      Rückumschlagseite mit Leser- Informationen und organisatorischen Angaben.
 
 8 z.B. ›Das Gedicht, Zeitschrift für Lyrik, Essay und Kritik‹, Anton G. 
      Leitner Verlag Weßling
 
 9 ›Poetry Magazine‹, New York, gegr. 1912
 
 10 Poets Corner, Heft 1-21, Unabhängige Verlagsbuchhandlung Ackerstraße, 
      Berlin 1991-1993
 
 11 Poetische Boegen, Heft I-XII, Connewitzer Verlagsbuchhandlung Leipzig 
      1997
 Zur aktuellen Bedeutung des PoesiealbumsDaß die gelobten Vorzüge dieser Reihe aus DDR-Zeiten (Auflage und Preis) 
  heutzutage nicht mehr in damaligem Maß realisierbar sind, ist 
  system-geschuldet. Trotzdem übertrifft das Poesiealbum in der Auflagenhöhe 
  vergleichbare heutige Editionen um ein Vielfaches (die sog. ›Reichweite‹ nach 
  IVW/AWA beträgt z.Z. 5000, steigend). Unübertroffen ist zudem die schon 
   
  genannte und nach wie vor wohlwirkende ›Horizonterweiterung‹ sowie der 
  durch den komprimierten Querschnitts-Charakter der Hefte monitär leichter 
  erreichbare Erkenntniszuwachs für die Leser.Deren Freude ist (auszugsweise) im
    
    Leser-Echo nachzuempfinden, wie 
    auch beim 
    Turmsegler, 
    der gleich zu Wiederbeginn die Weiterführung lobte; Bernd Heimberger 
    begrüßte die Fortsetzung mit einem fulminanten
    
    Aufsatz.
 |  | 
     Die Polizei rät: Nicht rauben,  abonnieren! (70er-Jahre-Werbung in der JW)
 ***  die medaille ist toll! aber das poesie-album! ein ossiherz weiß: 
      wer ein eigenes poesiealbum-heft hat, ist in der poets-hall-of-fame 
      angelangt …
 Maja Kowski via twitter zum gleichzeitigen Erhalt der Carl-Zuckmayer-Medaille 
    für Nora Gomringer und des 
          Poesie-albums 358
 *** Nun 
          sind Sie 
          
          also ins Walhalla der Weltlyrik aufgestiegen – oder ins Krematorium 
          ...Prof. Wulf 
          Segebrecht an Peter Salomon (Heft 361)
 *** Die 
    Reihe ist Weltrekord und was fürs Guinnessbuch!Annegret Winkel-Schmelz bei Bestellung eines 
    Abos
 *** 
    Das Poesiealbum ist Kult.Frank Elze bei Bestellung von Heft 352
 *** 
    Die Reihe ist wie ein bunter Flicken- teppich 
    der Weltliteratur … ein ein-maliges Weltlyrikroulett!Prof. Edwin Kratschmer nach Erscheinen von Heft 369
 *** 
    Wirklich ein tolles Projekt!Nina
    
    
    Irrgang nach Erhalt der ersten Hefte
 ***
      Die Reihe soll ins Unermeßliche weitergedeihen – jedes Heft ein Welttüröffner!Abonnent Godehard Schramm
 Klaus 
      Wagenbach erinnert an die Ambivalenz jener DDR-Zeit, »in der eine Reihe von 
      Autoren vom Westen nach dem Osten gewechselt sind – Stephan Hermlin, Wolf 
      Biermann, Peter Hacks, Adolf Endler, um nur einige zu nennen. Ihre Hoffnungen 
      galten einem Staat, in dem jedes Kuhkaff ein Klubhaus und jede Kleinstadt ein 
      eigenes Theater hatte, in dem jeder größere Betrieb und jede Kaserne über eine 
      Bibliothek verfügte und in dem es sogar ein Literaturinstitut gab. Und es gab 
      – das war mein besonderer Neid – das ›Poesiealbum‹. Ein monatliches Lyrikheft, 
      das man für 90 Pfennige an jedem Kiosk kaufen konnte. Das war natürlich ein 
      Traum für mich!«  Früher erschienen  die numerierten Hefte 
      monatlich. Die Nummerierung war eine Forderung des Reihengründers Jentzsch, 
      der man seitens der Verlagsleitung nur widerwillig nachkam, weil man 
      – zu recht, wie die Historie zeigt – einen dadurch entstehenden Anreiz für 
      die »papierkontingentfressenden Sammler« befürchtete. Aktuell erscheint das Poesiealbum zweimonatlich6; 
      traditionell in der bewährten Rechtschreibung4. Das zum einen 
      entsprechend dem konservativen Selbstverständnis des Verlags, zum anderen, um die weite 
      Palette der lyrischen Ausdrucksmöglichkeiten in der Schriftform zu erhalten. 
      Allerdings ist das Poesiealbum kein germanistisches Fachblatt, weshalb 
      durchaus Differenzen zu Reproduktionen oder Quellenangaben anderer Editionen 
      auftreten können. Jedoch bemüht sich der Verlag mittels akribischer 
      Korrekturen um eine fehlerfreie Wiedergabe der ausgewählten Texte. Format, Gestaltung und Preis wurden bei der Gründung durch 
    ›kollektive Einzel-entscheidungen‹ sehr bewußt gewählt.   
  
 Erschienen: Eine Beilage für die Tagungs-Mappen der 
    über 2700 Delegierten des ›VIII. FDJ-Parlaments‹ (10. bis 13. 5. 1967 in 
    Karl-Marx-Stadt) fungierte gleichzeitig als Null-Nummer der Reihe (Aufl. 
    3500). Die Herstellung (Umschlag aus rotem Leinen auf Papier, Fadenheftung) 
    diente als Test; erwies sich aber als fertigungs- und gebrauchs-untauglich. 
    Der 
    Inhalt war gegenüber dem später erschienenen regulären 
    Heft zu Weinert 
    (Nr. 
    5) vier Gedichte geringer.
 
 |  |     Das Format, auch bei verwandten Abarten späterer Lyrikeditionen 
    von deren Gründern gerne 
    übernommen, wurde in leichter Veränderung zu damals modernen, bekannten Lyrik-Reihen5 so festgelegt, daß »das Heft in die Innentasche eines Sakkos paßt, so daß 
    Werktätige (!) es bequem bei sich führen können«. Zwar beinhaltet ›Werktätige‹ 
    genderneutral die Berufstätigen beiderlei Geschlechts; da Jackett-Träger aber gemeinhin 
    Herren sind,
    war Lyrik damals entweder Männerdomäne (im Gegensatz zum aktuellen Trend), 
    oder der Zugang zur Lyrik sollte maskulinen Lesern erleichtert werden. 
    Praktischerweise ist das gewählte Format aber auch für die gängigen 
    Damen-Handtaschen ab ›Medium‹ passend.     Die Heft-Gestaltung und -Ausführung war nach einigen Tests schnell gefunden; dem Grafik-Altmeister 
    
    Peter Nagengast 
  gebührt höchste Anerkennung für die einfache und einprägsame Reihengestaltung, 
  die über die Jahrzehnte unverändert beibehalten werden konnte. Auch die schnörkellose und zweck-mäßige Typografie von Achim Kollwitz 
    unter fast ständiger Verwendung der Schrift Liberta von Herbert Thannhaeuser trug 
  wesentlich zur Lesbarkeit und Konstanz der Reihe bei. – Für den wertvollen Wieder-erkennungseffekt 
    für Leser wurde deshalb auch 
  nach dem politisch-wirtschaftlichen Systemwechsel und längerer Pause (1992–2006) sowie 
    dem exklusiven Erwerb der Reihen- wie Titelrechte durch den Märkischen 
    Verlag auf heutzutage so beliebte aber meist beliebige »Relaunches« bewußt verzichtet.7     Die Fertigung in Klammerheftung erfolgte von Heft 1 bis 
    zur unerwarteten Geschäfts- aufgabe Ende 2022, also über 55 Jahre 
  mit großem Engagement im Druckhaus Zeitz. Die Umschlag- wie Papierqualität schwankte 
  früher je nach der Wirtschaftslage, wodurch manchmal auch Lieferverzögerungen 
  entstanden; allerdings berichten Insider unter anderem von einer – auch wegen der Auflagenhöhe von bis 
  zu  40.000 – zeitweilig eigens hergestellten Papiersorte. Heute 
  wird – außer bei den Sonderheften und Premium-Nachauflagen, die mit Werkdruckpapier brillieren – 
  aus ökologischen Gründen alterungsbeständiges Recycling-Papier verwendet. Der Umfang der Hefte betrug von Anbeginn konstant 32 (+4 Umschlag-) Seiten, wovon nur ausnahmsweise (bspw. 
  Jubiläums-Doppelhefte 100 und 150 zu Goethe bzw. Schiller oder dem Lenin-Sonderheft 31) abgewichen wurde.
 Die Grafik des Umschlags war schon immer bewußt auffällig und anziehend als gestaltender Faktor der Reihe gewählt, wobei sie zu den Gedichten oder dem Autor einen Bezug darstellt; die Übersicht der folgenden Seiten zeigt deren erstaunliche Vielfalt.
 Der ›EVP‹ wurde in der DDR per Direktive von zentraler Stelle festgelegt und sollte – so berichten die Gründer – in 
      etwa so teuer wie ein Brot sein (das damals in 2 Qualitätsstufen
    
    DDR-weit 78 
      oder 93 Pfennige kostete). Tatsächlich erreichte damit die Reihe bei den Lesern den Kult-Status eines 
      »Grund-Nahrungsmittels«. Bis zum 
      Ende der subventionierten Planwirtschaft kurz vor dem Exitus der DDR betrug 
      der Preis unverändert 0,90 Mark, was vielleicht mit  zum damaligen Finale der Reihe bei Heft 275 
      führte. Bemerkenswert, daß vom 
      jetzigen Editor der Reihe dieses Verhältnis in etwa mit 5 € auch heute noch bzw. wieder eingehalten wird. Herausgegeben wurden und werden die Hefte  von hervorragenden Kennern der lyrischen Szene: erfahrenen Lyrikern, Nach-Dichtern 
      und Lektoren. Bernd Jentzsch als Erfinder 
    und Mitbegründer der Reihe verantwortete als Herausgeber die Auswahlen bis Heft 111 
    (und später nochmals von Heft 276-278). Es war eine kluge Entscheidung des 
    Verlags 
    Neues Leben Berlin – Direktor 
    Rudolf Chowanetz – ,
        nach dessen Fernbleiben in der Schweiz 
    die Reihe fortzusetzen und den Lyriklektor
    Richard Pietraß 
    mit der Weiterführung der Reihe zu betrauen (von Heft 122 bis 148). Nach dessen Ausscheiden aus dem 
    Verlag übernahm Dorothea Oehme bis zum Ende der DDR die Reihe (Hefte 149 bis 275).
 Danach erschien 1991 das Heft 276 im BrennGlas Verlag Assenheim – 
      Editor Prof. Juergen Seuss. Nach einem wirtschaftlich gescheiterten10 
    sowie vom Rechteinhaber verhinderten Versuch11 der Weiterführung 
    glückte 2007 
    unter Mitwirkung des Ur-Herausgebers ab Heft 277 die Fortsetzung der 
    originalen Reihe im
      
        Märkischen Verlag Wilhelmshorst 
    – Verleger Dr. Klaus-Peter Anders – mit anschließend wechselnden Herausgebern.
 Wichtiger als diese formalen Merkmale sind jedoch die inhaltlichen Aspekte der Reihe. Sowohl die Autoren- als auch die Gedichtauswahl trafen und treffen kompetente 
      Experten, die neben einer umfassenden Werkkenntnis auch die Strömungen der Zeit sowie die 
      Bedeutung des klassischen Erbes immer als Kriterium ihrer Zusammenstellungen 
      betrachtet haben bzw. betrachten. Die Autorenwahl erfolgt durch den 
    Verlag; keinesfalls durch Sponsoring oder interessierte Dichter (mitnichten auch 
    durch unaufgeforderte Manuskript-Zusendungen). Damit wuchs die Anerkennung durch die Leser und der beispiellose Erfolg der Reihe. Herbert Kästner schrieb in den 
      ›Marginalien‹, daß »das Poesiealbum in späteren Jahren den Rang erhält, den wir heute etwa der Reihe 
      ›Der jüngste Tag‹ zusprechen«. Eine Vielzahl deutschsprachiger Erstveröffentlichungen und über 100 DDR-Erstveröffentlichungen unterstreichen den zwar mutigen aber dennoch gerechtfertigten Vergleich. Über 5 Millionen verbreitete Hefte in 22 Ländern und die überwältigende
    
    Reaktion zur Wiederbelebung der Reihe durch den Märkischen Verlag nebst der damit verbundenen Begeisterung durch alte wie neue Leser sprechen  für sich und 
      die Beliebtheit der Reihe. Von »Bescheidwissern« wird die aktuelle Bedeutung des 
    Poesiealbums angezweifelt: Während jetzt zwar die zu DDR-Zeiten gigantische 
    Auflagenhöhe, der ununtertreffbare Preis und der Weitblick in die Lyrik-Welt 
    gelobt werden (!), werden diese Vorzüge und die damit verbundene Wirksamkeit auf 
    das Publikum sowie die Rückwirkung auf das Lyrikniveau (!) der 
    weitergeführten Reihe abgesprochen. Eine Erwiderung ist links im grünen 
    Kasten dargestellt. Die aktuellen Ausgaben des Poesiealbums folgen (wie auch früher schon) jährlich einigen 
    strukturellen Merkmalen: So sollen junge wie gestandene Lyriker und mindestens 
    ein ausländischer Dichter vertreten sowie »im traurigen Monat November« ein Heft den 
    verfemten Lyrikern gewidmet sein, 
    worauf zum Jahresanfang ein fröhliches Heft folgt. Sicher fällt auch auf, daß 
    die Zehner-Hefte (um den ›Nullen‹-Begriff zu vermeiden) einem besonderen 
    Anspruch genügen. Wir würden uns  freuen, wenn auch Sie sich von Niveau, Qualität und Vielseitigkeit des  Poesiealbums überzeugen ließen; 
      zur Bestellung eines ABOs oder der aktuellen Hefte geht es
      hier. 
    Märkischer Verlag Wilhelmshorst  
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